September 20 News
Frisch zurück aus Kreta, ist mein Kopf und mein Herz noch immer voller Eindrücke, Geschmäcker, Erlebnisse, glücklicher und trauriger Momente.
Zuerst einmal freue ich mich, dass es allen unseren Freunden, Geschäftspartnern und vor allem den Kindern gesundheitlich gut geht. Wir durften bei Essen und Trinken und langen Gesprächen wunderschöne Stunden zusammen erleben.
Angekommen in Choudetsi, gingen Elvira und ich am nächsten Tag gleich zum Grosseinkauf mit den Verantwortlichen des SOS Unterstützungszenters zu unseren Partnergeschäften. Alles lief super und wir konnten unser Auto mit vielen Lebensmitteln und Hygieneartikeln füllen.
Danach gings zur Apotheke im Ort, mit der wir neu auch zusammenarbeiten. Im Hinblick auf den Herbst/Winter und mit Blick auf die spezielle Situation mit Covid19 beschlossen wir vorzusorgen und ein Konto bei der Apotheke zu eröffnen für Grippemedikamente, aber auch dringend benötigte Impfungen für Kinder aus bedürftigen Familien.
Beim Besuch im SOS Unterstützungszenter fiel uns auf, dass es an allen Ecken und Enden fehlt. Das Lager wurde aufgelöst, da kein Geld für die Miete da war und nun wird alles im Keller und auf der Kellertreppe versorgt.
Beim Verteilen der Lebensmittel an einem der folgenden Tage traf ich bekannte Gesichter wieder - Familien, die vor Jahren den Absprung schafften und nun wieder vor dem nichts stehen. Traurige Geschichten von Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit und Perspektivenlosigkeit.
Nebst Essen, Hygieneartikel und Schulmaterial, beschlossen wir auch Büromöbel und Büromaterial für das Empfangsbüro im SOS Unterstützungszenter zu kaufen - eine dringend nötige Investition, die viel Freude brachte!
Bei einem längeren Gespräch mit dem Direktor des SOS Kinderdorfes, in dem er uns über die Kinder und die Situation informierte, stellten wir fest, dass es im Kinderdorf keine vernünftigen Computer gibt, mit denen home schooling möglich ist. Also gingen wir zwei Tage später und kauften zwei Computer. Nun sind sie gerüstet für was immer noch kommt.
Nach einem Grosseinkauf von Seifenblasen, Knete und anderen Spielsachen, machte wir uns auf den Weg zum SOS Kinderdorf und zu den Kindern. Nur auf Grund unserer langjährigen Zusammenarbeit und dem tiefen Vertrauen des Direktors in mich, war es uns erlaubt ins Kinderdorf zu gehen. Seit meinem letzten Besuch im März war das keinem "fremden" Menschen mehr erlaubt. Umso mehr freuten wir und die Kinder uns über das Wiedersehen. Wir spielten stundenlang mit Knete, Seifenblasen, Frisbee und Ball und freuten uns über die schöne Zeit. Die glänzenden Kinderaugen und die lachenden Gesichter werde ich nie vergessen und die vielen Umarmungen bewegten mich sehr.
Auch im Kinderdorf sind die Spendeneinbrüche sichtbar. In "unserem"Haus zum Beispiel, geht die Eingangstür nicht mehr. Da kein Geld für eine Reparatur vorhanden ist, geht man durchs Schiebefenster ein und aus! Kein Zustand und klar, dass wir die Reparatur in Auftrag gaben.
Alles in allem verbrachten wir eine intensive, schöne Zeit in Kreta und es zeigte sich erneut, dass die Bedürfnisse nur direkt vor Ort abgeklärt werden können.